Olivenbäume
Olivenbäume. Warum fotografiert ein Mensch Olivenbäume? Beziehungsweise, wie kommt man darauf?
Zu Zeiten, die noch näher an meinem Architekturstudium lagen, hatte ich eine Freundin, die auf Mallorca eine Finca umbauen wollte.
Das war letztlich der Grund, überhaupt nach Mallorca zu kommen.
Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, wie es genau passiert ist, aber ich war sehr schnell von der skurrilen Optik dieser oft hunderte Jahre alten Bäume fasziniert. Je mehr ich mich damit beschäftigte, sowohl optisch als auch geschichtlich, desto mehr wuchsen sie mir ans Herz. Grundsätzlich mag ich alle Bäume, je älter, desto lieber, aber bis zu den alten Sequoias in Amerika bin ich noch nicht gelangt. Olivenbäume haben in fotografischer Hinsicht noch einen entscheidenden Vorteil. Sie sind im Verhältnis zu ihrer Breite nicht besonders hoch, was sich beim Fotografieren sehr vorteilhaft auswirkt. Sie füllen das Format ziemlich gut aus. Vielleicht sollte man sich mal vor Augen halten, was diese Bäume schon alles erlebt haben. Es gibt verschiedene, bei denen man das Alter nicht mehr genau bestimmen kann. Angeblich stehen in Palästina einige Bäume aus der Zeit von Jesus von Nazareth.
Angesichts der heutigen Weltlage bin ich mir nicht sicher, ob jemals wieder Bäume ein solches Alter erreichen werden.
Und obwohl ich bereits mehr als 100 solcher „Zeitzeugen“ porträtiert habe, kenne ich - fast - jeden von ihnen "mit Namen" und Standort.